Digitalheldin Katharina: Über Leadership in der Beratung und die Kunst sich selbst treu zu bleiben
Shownotes
Katharina ist als Managing Consultant und Team Lead im Bereich Supply Chain Management und Digitale Transformation schon seit über 8 Jahren Teil der valantic in München. Sie hatte nicht immer den Plan, in der Beratung zu landen, sondern fand eher zufällig ihren Weg dorthin. Als Beraterin und Führungskraft ist ihr vor allem Authentizität wichtig und dies ist auch ihr Rat an andere Frauen: "Sei du selbst!"
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Moderation
Liebe Hörer*innen. Wir sitzen jetzt hier seit längerem mal wieder zusammen, hatten eine kleine Sommerpause, von der ihr nichts gemerkt habt. Aber Cosima und ich sind jetzt zum ersten Mal wieder on Tour für den Podcast und sind heute zusammen in München. Gestern hatten wir schon ein Teamevent mit unserem Recruiting Team, wo wir Bilder gemalt haben. War sehr cool und heute haben wir ein weiteres Highlight. Heute interviewen wir die liebe Katharina für unsere Digitalheldinnen-Kampagne. Erst mal Hallo Katharina!
Katharina
Ja hi, Ich freue mich auch, dass ich hier sein darf und bin gespannt, was mich jetzt erwartet.
Moderation
Ja, ich würde vorschlagen, dass du dich vielleicht erst mal kurz für unsere Hörer*innen vorstellst und ein bisschen was zu dir als Person erzählst.
Katharina
Ja, ich bin Katharina, bin jetzt seit über 8,5 Jahren bei der valantic, in der Zwischenzeit Managing Consultant und Team Lead und beschäftige mich im Bereich Supply Chain Management und Digitale Transformation.
Moderation
Ja, hi Katharina, auch noch mal von mir. Ich freue mich, dass wir heute mit dir ein bisschen sprechen können über deinen Werdegang und deine Erfahrungen. Magst du uns und unseren Hörer*innen einmal erzählen, wie dein Weg in die IT gelaufen ist? Also du hast ja gesagt, du bist seit acht Jahren bei valantic. Wo warst du vorher und wie war deine Ausbildung in dem Bereich?
Katharina
Also eigentlich bin ich hier tatsächlich recht zufällig gelandet. Also ich habe mir eigentlich nie ausgemalt den klassischen „Ich möchte Beraterin werden“, sondern ich hatte also es ist auch tatsächlich mein erster Job, den ich habe, ich hatte direkt nach der Uni hier angefangen. Ich habe in Augsburg BWL mit dem Fokus Operations studiert und hab dann auch in dem Bereich quasi was gesucht, wo ich halt meinen ersten Job anfangen kann und mich dann auch auf entsprechende Stellen beworben. Und von dem her hatte damals noch Wassermann eine Stelle für, ich weiß gar nicht mehr, wie sie hieß, aber eine Beraterstelle mit der Kombi Logistik, Supply-Change-Management und IT-System ausgeschrieben. Und das fand ich ganz spannend, weil das auch mein Unifokus war und der Schwerpunkt und habe mich dann darauf beworben und dann wurde ich genommen.
Moderation
Du hast ja gerade gesagt, dass du nicht oder dass für dich gar nicht klar war, dass es auf jeden Fall die Beratung geht. Hast du dir die Beratung vorher so vorgestellt oder gab es Überraschungen, als du angefangen hast? Wie war das für dich?
Katharina
Ja, ich meine, also an sich hat man ja immer so die klassische Vorstellung von dem Berater: Fünf Tage die Woche irgendwie unterwegs im Flugzeug, so ein zweites zu Hause und eigentlich keine Freizeit. Und das wollte ich ja eigentlich nicht machen. Und viele sagen auch ja, okay, man nutzt die Beratung als Absprungpunkt in die Industrie, weil man halt sehr, sehr viel sieht und es war so ein bisschen so, man hat ja immer auch dann so im Kopf, so ein Stereotyp Berater und so wollte ich eigentlich nie werden und bin ich auch nicht. Und da war mir schon wichtig, dass ich mir auch selber treu bleibe, also meiner Persönlichkeit und nicht halt mich da in irgend so eine Schiene ziehen lasse, die ich halt einfach nicht sein möchte. Und so war das hier aber auch gar nicht. Also es darf jeder so sein, wie er sein will und ich glaube, es ist auch noch mal in der IT ein bisschen anders, als wie man jetzt in der Strategieberatung wäre. Und von dem her war es hier ja eine freundschaftliche Atmosphäre. Man war jetzt, bevor diese ganze Homeoffice Regelungen gab, schon viel unterwegs und ja, zum einen habe ich es mir schon irgendwie dann so vorgestellt man ist halt man hat unterschiedliche Kunden, unterschiedliche Herausforderungen. Aber ja, ist dann doch irgendwie auch anders. Also man kann nie so beschreiben.
Moderation
Was macht dich dann als Beraterin aus, wenn du nicht so dieses klassische Klischee erfüllst, wie du eben gesagt hast?
Katharina
Also ich glaube schon, dass „was macht mich aus?“ Ich glaube, ich bin mir treu. Also ich verstelle mich nicht und es ist mir auch wichtig beim Kunden. Wenn du mit irgendeinem Kunden interagierst und vielleicht auch mal nicht sofort auf Problemstellungen antworten kannst, dass du da jetzt nicht das Blaue vom Himmel versprichst, sondern halt auch mal sagen kannst, ja, „weiß ich jetzt gerade nicht. Ich muss mir das Thema irgendwie mitnehmen und einmal eine Nacht drüber schlafen, weil ich es einfach nicht sofort beantworten kann“. Und ja, dieses dass du halt im Team unterwegs bist, dass du halt nicht wirklich dieser Einzelkämpfer bist, was ja glaube ich viele mit einem Berater oder so was auch im Kopf haben. Der stellt sich da alleine vorne hin, macht seine One-Man-Show und das ist es aber nicht. Also das ist es ist immer ein Team, was beim Kunden vor Ort ist und das auch zusammen die Probleme löst.
Moderation
Wie war der Einstieg dann für dich? Du hast ja einen sehr passenden Studiengang gehabt, wo du schon viel mitnehmen konntest, was war für dich am Anfang das größte Learning und vielleicht auch wichtig, um in den Beruf reinzukommen?
Katharina
Nun, ich glaube, das Wichtigste war tatsächlich das Selbstbewusst sein zu haben, als junge Frau direkt nach dem Studium in ein Industrieunternehmen zu kommen, wo ja dann doch auch oft alteingesessene Persönlichkeit sind, die da seit, weiß ich nicht 20, 30 Jahren ihren Job machen und da nicht die Angst zu haben, mit denen Workshops zu halten und auch Fragen zu stellen. Und auch deine Meinung zu vertreten, wenn da nicht mal passt. Und ich glaube, das war tatsächlich das Schwierigste und das Herausforderndste auch am Anfang, da wirklich das Standing zu bekommen. Du hast keine Berufserfahrung, Klar hast du irgendwas studiert, aber das Studium ist das Theoretische. Wenn du rausgehst, die Praxis ist noch mal komplett anders. Und auch wenn du ein Software Tool einführst, das lernst du halt nicht in der Uni. Das musst du so lernen. Und das war wirklich das, wo ich am Anfang schon meine Schwierigkeiten hatte, so wirklich im Mittelpunkt zu stehen, das Selbstbewusstsein zu haben und sich nicht verunsichern zu lassen, wenn du blöde Kommentare oder auch mal einen Konter bekommst.
Moderation
Wie lange hat es ungefähr gedauert, bis du deinen eigenen Workshop moderieren konntest? Ganz eigenständig.
Katharina
Das hat tatsächlich gar nicht so lange gedauert. Da ist, ich glaube so nach drei Monaten oder so was, war das wirklich, wo du das erste Mal alleine zum Kunden musstest. Klar damals noch mit kleineren Aufgaben wie zum Beispiel Schulungen und Trainings mit dem User. Aber das war das erste Mal weiß ich noch, wo ich das erste Mal nach Köln fliegen musste. Also das war nach drei Monaten und dann größere Workshops denke ich mal, ja, so nach einem Jahr. Also hatte man dann am Anfang schon immer einen Senior dabei, aber irgendwann ist es dann auch ausgelaufen und da muss man alleine durch.
Moderation
Und wie hast du das geschafft, dich anfangs zu behaupten? Hattest du dann irgendwelche Strategien oder hast du einfach ausprobiert.
Katharina
Also ich meine, meine Strategie war da wirklich. Katharina, lass dich nicht verunsichern. Du bist wie du bist und ja, wenn du blöde Kommentare bekommst, oder da haben die auch mal gefragt: „Ja, was möchtest du uns heute erzählen? Du kennst doch die Welt überhaupt nicht. Du kommst gerade frisch von der Uni.“ Ja, mag sein, aber in dem, was ich mache, weiß ich mehr als ihr. Und dass man sich da halt ja einfach denkt: Ich bin immer die fünf Minuten voraus. Es ist tatsächlich so und das ist auch nur das Gebälle, was es da gibt und die Unsicherheit vor Veränderungen, die ja auch Berater mit reinbringen. Man deckt irgendwelche Probleme auf, versucht die ja auch besser zu machen oder andere Möglichkeiten zu finden und die Leute da einfach mitzunehmen und sich zu denken okay, „warum reagieren die jetzt so, wie sie reagieren?“. Es ist nicht, weil sie mich als Person nicht mögen oder unfähig finden, sondern weil sie vor der Situation Angst haben und da halt drauf zu reagieren und zu sagen „ja, okay, wir schauen uns das jetzt an“, das halt wirklich nicht persönlich zu nehmen.
Moderation
Ja, ich glaube, das ist ein guter Ansatz. Das, was du sagst, also nicht persönlich nehmen, sondern gucken, was steckt dahinter oder woran liegt diese Reaktion jetzt gerade. Für die Hörer*innen, die sich das vielleicht nicht ganz vorstellen können Was sind das für Ängste? Mit welchen Stakeholdern hast du da zu tun? Und was macht denen so viel Angst?
Katharina
Ich beschäftige mich ja mit IT-Tools, also für Sales und Operations Planning, Produktionsplanung, was halt vorher vieles manuell gemacht wurde und halt das Wissen in den Köpfen von Mitarbeitern waren, die sich natürlich auch dadurch irgendwie unersetzbar gemacht haben und wissen okay, ich weiß das und ohne mich kann die Firma das jetzt nicht lösen. Und dann ein Tool einzuführen oder vielleicht neue Prozesse, Aufgaben, Verantwortlichkeiten vielleicht abgeben zu müssen an eine andere Person und das nicht mehr zu haben. Und da einfach die Herangehensweise, die ich den letzten 20 Jahren tagtäglich gemacht habe, zu ändern und vielleicht auch bei Mitarbeitern, die halt schon bisschen älter sind und die, das gar nicht anders kennen und jetzt noch auf die letzten Jahre vielleicht vor der Rente oder so was noch mal was komplett Neues lernen müssen auch vielleicht Personen, die nicht so IT affin sind, die halt Excel gemacht haben und jetzt kriegen die da auf einmal ein IT Tool hingesetzt, mit dem sie sich beschäftigen müssen, aber vorher halt nie Berührungspunkte zu irgendwelchen Software Tools gehabt haben.
Moderation
Gehört das auch zu deiner Aufgabe, die Ängste dann vielleicht ein bisschen zurückzuschrauben und erst mal so ein bisschen zu sagen „Hey, Leute ihr müsst euch keine Sorgen machen, euer Job ist dann nicht ersetzt.“
Katharina
Ja, auf jeden Fall. Also das ist glaube ich, bei uns allen so, dass wenn wir zum Kunden gehen, auch so ein bisschen Change Manager sind und die Leute halt mitnehmen müssen auf der Reise, dass man halt auch einen Workshop mal anfängt: „Ja okay, was sind denn eure, was erwarten ihr denn davon? Oder welche Probleme habt ihr?“. Dass man halt so rein geht und fragt, was habt ihr denn für Herausforderungen? Wie kann ich euch denn helfen, was beschäftigt euch? Und dass man erst mal zuhört und dass man sagt, okay, guck mal, „ihr habt dieses und jenes. Schauen wir uns doch gemeinsam das an, wie wir das lösen“ und die halt bei der Hand nehmen und nicht sagt „ja, hier habt ihr jetzt ein IT-Tool oder neue Prozesse, viel Spaß dabei“, sondern halt erst über Fragen reinkommen und die so auf die Reise mitnehmen.
Moderation
Und was macht dir so in der Beratung jetzt am meisten Spaß daran.
Katharina
Jeder Kunde ist unterschiedlich. Also unsere Projekte sind, sage ich mal auf zwischen einem Jahr und sechs Monaten und danach hast du wieder ein neues Projekt. Und klar, weißt du, die Aufgabenstellungen sind immer irgendwie ähnlich. Es sind aber trotzdem neue Herausforderungen. Du hast eine dynamische Umwelt, du hast immer andere Kunden, du hast unterschiedliche Branchen und vor allem auch die Mitarbeiter. Du hast von einem Startup total die jungen Mitarbeiter, die agil sind und der irgendwie total drauf Bock haben. Und dann hast du den Konzern, der auf das Ganze halt etwas träger reagiert und daher wirklich diese Dynamik auch in den unterschiedlichen Branchen, Unternehmen zu sehen und darauf dann reagieren zu müssen.
Moderation
Also eine gewisse Vielfalt, die man in der Beratung auch hat. Und kannst du dir vorstellen, jemals was anderes zu machen als Beratung? Für manche ist es ja auch ein Sprungbrett. Ich meine, du bist jetzt seit acht Jahren in der Beratung.
Katharina
Also bisher habe ich tatsächlich noch kein Unternehmen gesehen. Also ich meine, als Berater schaut man ja auch immer hintern Vorhang oder unter den Teppich und kriegt ja auch einiges mit. Und da habe ich tatsächlich bisher noch kein Unternehmen gesehen oder wenige, wo ich gesagt habe, dass wäre jetzt tatsächlich irgendwie cool da zu arbeiten, weil ja, du hast halt da dann auch irgendwie deinen Trott und das macht ja die Beratung spannend, immer irgendwie neue Herausforderungen, die aber auch für einen selber herausfordernd sind und wo man sich halt weiterentwickeln kann. Also ich würde jetzt nicht sagen “ich würde niemals irgendwo anders hingehen”, aber das ist halt und durch Homeoffice, dass man halt jetzt auch mal seine Freizeit eher auch wieder in Ausgleich bringt und nicht fünf Tage bei einem Kunden ist, gibt dem Job halt auch noch mal einen gewissen Anreiz, dass du genau das hast, was früher gefehlt hat.
Moderation
Kam das so auch mit Corona oder wann hat das angefangen, dass es weniger diese Kundenpräsenz hatte?
Katharina
Also definitiv mit Corona, weil da ging’s nicht anders. Und vorher war halt auch das Mindset beim Kunden, Berater müssen vor Ort kommen und egal ob wir jetzt zwei Stunden füllen oder acht Stunden, ihr seid acht Stunden da und dann macht irgendwas, weil ihr werdet ja schließlich dafür bezahlen. Und mit Corona ist dann halt zum einen die Homeoffice Regelung natürlich, dass man nicht die ganze Zeit ins Büro muss, aber zum anderen auch diese ganzen Teams Meetings, dass man halt nicht vor Ort sein muss und dass es den Kunden auch viel mehr Flexibilität gibt. Dass ich nicht acht Stunden füllen muss, und meine Mitarbeiter ja auch aus dem Tagesgeschäft rausreiße, sondern ich kann mal zwei Stunden Workshops machen. Das lässt sich bei jedem irgendwie integrieren und natürlich auch die Reisekosten, die für den Kunden entfallen. Und das, glaube ich, hat den Job in den letzten Jahren tatsächlich auch noch mal attraktiver gemacht.
Moderation
Katharina, du hast gerade schon gesagt, dass du an der Beratung schätzt, dass man immer wieder neue Herausforderungen hat, die man ja sowohl extern als auch intern dann hat. Du hast dich auch neuen Herausforderungen bei valantic gewidmet. Kannst du ein bisschen erzählen, wie dein Werdegang dann weitergelaufen ist, du bist ja mittlerweile auch Führungskraft, wie sich das entwickelt hat und was sich dadurch vielleicht auch verändert hat?
Katharina
Ja, also ich habe ganz klassisch als Berater, also als Consultant angefangen und da sind so die Karrierestufen, so nach zwei, drei Jahren bist du Senior Consultant, da übernimmst du dann auch wirklich Projektleitungen bist dafür verantwortlich, dass das Projekt in Time und Budget, heißt es ja so schön, durchläuft. Das machst du dann auch wieder ein paar Jährchen und dann wirst du normalerweise oder kannst Managing Consultant werden, wenn du diese Rolle gehen möchtest. Und da ist es dann auch so du bist verantwortlich für Kunden, also wirst auch stärker in Akquisen mit reingenommen und akquirierst dir dann quasi auch selber so ein bisschen deine Projekte und. Ja, letztes Jahr oder bzw. vor zwei Jahren hatten, haben wir oder hat valantic sich ja entschieden auch einen neuen Bereich aufzubauen und es war dann so für mich die erste Möglichkeit da wirklich auch ein Team aufzubauen und zu übernehmen. Und letztes Jahr habe ich dann bei uns im Bereich die Beratung übernommen, also quasi nicht die IT-Beratung, aber unsere Berater und wir sind jetzt oder ich habe jetzt insgesamt neun Leute in meinem Team und klar sind da auch neue Herausforderungen dazugekommen. Ich war vorher noch nie Führungskraft. Man hat zwar sein Projektteam geleitet, aber das ist ja dann doch noch mal was anderes. Auch wirklich disziplinarische Führung zu haben und auch die Leute in dem Team weiterzuentwickeln und das Ganze spannend zu halten und denen auch Karriereperspektiven oder Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, die für das Team sind und vielleicht nicht nur für einen selber.
Moderation
Man denkt auch für andere mit.
Katharina
Genau, man denkt für andere mit und möchte ja auch, dass die Kollegen sich wohlfühlen, dass sie lange dableiben. Wir haben jetzt, Gott sei Dank auch, wir waren sehr männerlastig in unserem Bereich, haben jetzt aber auch weibliche Kolleginnen gewinnen können. Und es ist mir einfach schon auch wichtig, dass das Team da Spaß dran hat und die sich auch weiterentwickeln können und das halt auch für sich selber sehen.
Moderation
Du hast uns das ja schon erzählt, dass du jetzt oft sehr lange dann die einzige Frau im Team warst. Wie war das für dich?
Katharina
Für mich persönlich war das durch das, das ich hier angefangen hab und eigentlich meistens oder fast immer die einzige Frau war, hat man sich da relativ schnell dran gewöhnt. Es war jetzt nicht irgendwie negativ, aber natürlich hat oder habe ich damals irgendwie ein Vorbild vermisst oder ein Sparringpartner, mit der man auch mal drüber sprechen konnte, “wie machst du das in deinen Projekten?” Ich meine, jeder hat da irgendwie seinen eigenen Stil und ich hatte halt immer nur männliche Vorgesetzte, männliche Teammitglieder. Aber nie eine weibliche Person, von der ich mir was abschauen konnte. Und deswegen finde ich es ja auch wichtig, dass wir das hier machen. Dass halt junge Frauen, die von der Uni kommen oder auch einen Quereinstieg oder was auch immer, dass es halt Vorbilder gibt und dass man keine Angst haben muss, in ein männliches Team reinzukommen und, dass man auch als Frau weiterkommen kann.
Moderation
Ja, absolut. Wir haben ja auch schon vorher, ohne dass das Mikro lief über Diversität im Team gesprochen und dass du auch versuchst, irgendwie das Team divers zu gestalten, dass es eben unterschiedliche, sei es jetzt Geschlechter, Charaktere, dass es einfach diverser wird, was siehst du für Vorteile daran, in einem Team zu arbeiten, wo eben unterschiedliche Menschen sozusagen zusammenarbeiten und eben nicht nur vielleicht ein typischer Berater oder Beraterin?
Katharina
Gut, ich meine, jeder bringt, wie du schon gesagt hast, unterschiedliche Persönlichkeiten mit. Es macht auch ein Projektteam beim Kunden aus, weil ich meine, wir arbeiten mit Menschen zusammen. Wir haben die unterschiedlichsten Charaktere in den Projektteams und da hat jeder seine Stärken und seine Persönlichkeit. Zum einen mit Menschen umzugehen, an Aufgaben heranzugehen und da kann jeder was davon lernen. Wenn nicht jeder so ist, wie man selber ist. Ja, das ist ja auch, man kann sich was abschauen. Das eine macht vielleicht die Person besser als eine andere, und auch unterschiedliche Kulturen. Also, wie gehen die an Projekte ran? Was ist da vielleicht die Herausforderung und das, dass man da die die Stärken von den unterschiedlichen Teammitgliedern einbringt und die halt auch noch besser hervorbringen kann.
Moderation
Das ist ja auch eine Aufgabe, wahrscheinlich für dich als Führungskraft irgendwie da die Stärken weiterzuentwickeln und zu schauen, dass das Team möglichst gut zusammenarbeitet.
Katharina
Genau. Also da lege ich schon auch hoffentlich Wert drauf, jeder ist irgendwie unterschiedlich und jeder hat eine unterschiedliche Entwicklungsperspektive, die ist nicht gleich. Und dass man das halt auch herausarbeitet und schaut, okay, wo möchte denn die Person hin? Und dass man halt auch dann die Aufgabenstellungen oder Projekte findet, wo entweder noch bestimmte, ich will jetzt nicht sagen Schwachstellen oder so was, aber bestimmte Themen halt noch mal verbessert werden können oder man sich halt auch in einem gewissen Gebiet als Experte entwickeln kann, was ja auch für einen persönlich wichtig ist.
Moderation
Und du hast eben auch von Herausforderungen gesprochen, die die Rolle für dich oder mit sich gebracht hat für dich, weil das deine erste Führungserfahrung ist. Was waren das für Herausforderungen, die du anfangs hattest?
Katharina
Ja, überhaupt wie leite ich ein Team. Was ist wichtig? Was muss ich überhaupt tun? Du musst irgendwie gewisse Leitlinien schaffen, in denen man sich bewegen kann. Aber du musst ja auch Freiräume geben und zu sagen okay, wo möchtest du hin und was ist vielleicht dein Spielraum, wo ich jetzt persönlich als Führungskraft auch gar nicht unbedingt meine Finger drin haben will, weil ich mich damit gar nicht auskenne, sondern sagen okay, das ist dein Themenschwerpunkt, da kennst du dich aus und finde ich gut, bitte bring das voran. Also halt diese Balance da zu haben, okay, wann führe ich wirklich und wann gebe ich halt aber auch die Freiräume und sage okay, mach das mal, probier dich da einfach mal aus und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt.
Moderation
Du hast ja auch viele Personen, die hier in München vor Ort sitzen. Kannst du uns einen kleinen Einblick geben, was ihr so im Team macht, wie ihr zusammenarbeitet, wie ihr euch trefft?
Katharina
Durch das, dass wir immer Projektteams haben, versucht man natürlich irgendwie das auch durchzumischen, dass jeder mal mit jedem irgendwie in Kontakt kommt und da auch im Projektteam, das macht. Also das heißt, es sind viele Leute tatsächlich gerne auch im Büro, weil sie nicht weit davon weg wohnen. Das heißt, wir gehen zusammen Mittagessen. Es gibt Leute, die gehen zusammen ins Fußballstadion und schauen sich Fußballspiele an, da ist nicht jeder dabei. Aber ansonsten machen wir auch irgendwie Kochabende und sagen okay, organisiert doch mal was, es darf auch immer das Team machen. Und dann gibt es halt, wir haben Spanisch gekocht, hatten mal einen italienischen Abend und versuchen halt da schon auch als Team zusammenzukommen und das ist glaube ich aber auch wichtig, dass man halt außerhalb, ich meine, es hat jeder sein Privatleben und das ist auch gut so und es muss sich nicht alles in der Arbeit abspielen. Aber dass man alle zwei Monate oder sowas auch mal als Team noch mal zusammenkommt, außerhalb von den Projekten, um sich kennenzulernen und Spaß zu haben. Und das sich halt nicht immer alles um die Arbeit dreht, ist schon auch wichtig.
Moderation
Was sich ja wiederum auch positiv auf die Zusammenarbeit wieder auswirkt. Wenn man da irgendwie so eine Bindung hat, untereinander.
Katharina
Definitiv. Also das merkt man auch in den Projekten, wenn man abends essen geht, wenn man tatsächlich mit einem Kunden unterwegs ist. Das ist halt dann so, ja, manchmal ist es halt auch dann am Abend ein Ausflug mit Freunden. Oder wir waren irgendwie letztens beim Kunden am Bodensee und dann hatte da jeder seine Badesachen dabei und dann springt man halt in den Bodensee und geht danach essen. Und das macht man aber halt auch gerne zusammen und da gibt es keinen „Da möchte ich lieber auf einem Zimmer bleiben“ oder so.
Moderation
Es macht ja umso mehr Spaß dann, wenn man unterwegs ist beim Kunden.
Katharina
Genau, und es wird sich ja auch auf die Projekte aus. Es merkt ja auch der Kunde, wenn du dich im Team verstehst und jeder auch irgendwie weiß, okay, jetzt muss ich mal vielleicht dem seine Zeit geben und seine Bühne, dass man sich mal zurücknimmt und wenn man sich da kennt, das hat eigentlich wirklich nur positive Auswirkungen auf Projekte, auf Kunden, aber halt auch auf einen selber. Wenn du nicht gestresst reingehst und dir denkst, jetzt muss ich heute schon wieder mit dem irgendwie was machen, obwohl ich überhaupt keinen Bock habe?
Moderation
Wenn es Spaß macht, dann macht man es auch gerne und dann ist man auch erfolgreich. Hast du einen Unterschied gemerkt? Vielleicht im Vergleich zur Zusammenarbeit mit Kolleg*innen vorher und jetzt in deiner Rolle als Führungskraft. Da hat man ja vielleicht doch noch mal eine andere Beziehung. Oder würdest du sagen, das ist trotzdem vergleichbar?
Katharina
Natürlich merkt man, dass man irgendwie vielleicht bei manchen Themen jetzt nicht mehr gefragt wird, sondern als erstes die Kolleginnen im Team bei bestimmten Themen, weil man halt da nicht gleich in Anführungszeichen „zur Führungskraft“ rennen möchte. Aber durch das, das wir uns alle auch schon so lange kennen, also das Team, es gibt einige Mitarbeiter, wir sind alle, haben ähnlich angefangen zur gleichen Zeit und sind in dem Team gewachsen und von dem her ist es da jetzt würde ich jetzt sagen nicht so der gravierende Unterschied.
Moderation
Das ist ja schön, dass sich dann nicht so viel ändern muss. Also klar, ein bisschen was tut sich da glaube ich immer, wenn man dann Führungskraft ist. Aber wir haben ja auch schon mitbekommen, wie ihr so untereinander seid, sehr humorvoll auf jeden Fall.
Katharina
Ja, es ist halt ich meine, das eine ist die Führungskraft, aber es ist halt auch immer wie lebst du denn die Führungskraft aus? Also willst du wirklich, dass es streng hierarchisch ist, dass du da oben sitzt und das Ganze vorgibst. Oder legst du halt auch Wert auf die Meinung von deinem Team? Und wir haben halt auch Team Meetings, wo wir dann irgendwie Themen besprechen. Die dürfen sich auch mal was wünschen, wenn sie sagen hey, können wir mal wieder das machen oder können wir mal darüber quatschen? Und deswegen, oder hoffe ich zumindest, dass die meisten das gar nicht so als Führungskraft wahrnehmen, sondern wir sind ein Team. Klar, da braucht man irgendjemanden, der quasi die Verantwortung auch übernimmt in schwierigen Situationen. Aber das wir sonst trotzdem ganz viel als Team gemeinsam entscheiden.
Moderation
Jetzt haben wir schon vier beruflich gesprochen, Katharina magst du uns ein bisschen zu dir privat erzählen.
Katharina
Ja also mein Hobby ist Arbeit, ja ne, also ich meine das klingt zwar cliche-mäßig, aber für mich ist es so wenn ich nach Hause kommen und mir einfach irgendein gutes Buch schnappen kann und da abschalten kann und in die Welt da eintauche, das ist für mich halt irgendwie Entspannung. Also von dem her lese ich sehr gerne.
Moderation
Vor allem Krimis, wie wir das schon erfahren haben.
Katharina
Also ich lese tatsächlich schon sehr gerne auch Krimis, aber ich lese auch irgendwie alles, was mir zwischen die Finger kommt. Also das kann auch mal total der seichte Roman sein, wo ich nicht wirklich nachdenken muss, und das liest sich dann halt einfach runter oder bis irgendwie keine Ahnung, gibt auch Sachbücher oder so die ich dann lese oder zur Weiterbildung wie kann ich mit bestimmten Situationen umgehen. Also da gibt es ja eigentlich quasi fast nichts, was ich, was sich nicht im Bücherregal findet.
Moderation
Ja Katharina, um noch mal auf unser Thema heute zurückzukommen, der Digitalheldinnen Kampagne. Hast du denn Tipps für junge Frauen oder Frauen, die sich dafür interessieren, in die IT einzusteigen, diesen Weg zu gehen? Hast du irgendwelche Learnings aus seiner Laufbahn mitgenommen oder Tipps, die du teilen möchtest?
Katharina
Also ich meine, ich kann alle jungen Frauen nur ermutigen, den Schritt zu wagen, wenn sie sich für Technik oder für Supply Chain Beratung interessieren und sich da nicht von den Stereotypen auch abschrecken zu lassen, sondern wirklich zu sagen okay, wenn mich das interessiert, ist es eigentlich egal, wie die Branche oder das Team ausschaut, sondern da mutig zu sein und zu sagen das ist mein Weg, das interessiert mich und den dann auch zu gehen. Und wie ich anfangs schon gesagt hab, ist es dann auch egal, was andere sagen, sondern das einfach auszuprobieren und sich auf dem Weg selbst treu zu bleiben. Also nicht zu denken, ich muss jetzt so werden wie Person XY, weil ich das da gesehen habe. Jeder ist da irgendwie individuell und auch einzigartig und das macht ja das auch aus, warum man Berater ist, diese Persönlichkeit, die man da einbringt und das ist, glaube ich, ganz wichtig und da darf man keine Angst davor haben und da einfach ja Mut haben, das zu machen, was mir selber gefällt.
Moderation
Ja, also nicht zu sehr anpassen, authentisch sein, und so den eigenen Weg finden. Und dann ist man auch erfolgreich.
Katharina
Dann ist man hoffentlich auch erfolgreicher und findet dann auch seinen Weg und auch seinen Platz.
Moderation
Das können wir so nur unterschreiben.
Katharina
Ja, danke, dass ich heute hier sein durfte. Und an die Hörer*innen draußen, geht euren Weg und wir freuen uns, wenn wir viel Zuwachs bekommen.
Moderation
Auf jeden Fall. Du suchst ja auch noch für dein Team, also hier der Aufruf
Katharina
Wir suchen auch noch. Und wer jetzt Lust hat, in die Digitalisierung oder in die IT-Beratungsbranche zu gehen. Ja, meldet euch!
Moderation
Genau, wir haben ja unsere E-Mail-Adresse in den Shownotes verlinkt. Also gerne einfach dort melden.
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